Eine 6-monatige Reise durch die USA im Jahre 2000
Dies wird ein eigenständiges Kapitel aus einem Tagebuch
das 300 Seiten - eng beschrieben - in DIN A4 stark ist.
Wegen des Umfangs werden nur in unregelmässigem Rhythmus
Bilder, einzelne Tage oder Monate veröffentlicht.
1989 brach nicht nur die DDR zusammen. Auch für mich standen große Veränderungen an.
Am 15. Mai bezog ich mit meiner Frau Sabine unser wieder aufgestelltes Fachwerkhaus auf einem Hof in
Langenhausen. Ein Ort im Teufelsmoor, 35 km östlich Bremerhaven, 25 km nördlich Worpswede.
Im Sommer gelang es mir den Großauftrag für die gesamte Werbung der Landesausstellung "Natur im Städtebau, Bremervörde 1991" an Land zu ziehen. Am 13. September brannte das
alte, aber auch gerade wieder hergestellte
Bauernhaus unserer Freunde, auf der gleichen Hofstelle, bis auf die Grundmauern nieder.
1991, die Freunde hatten sich getrennt und waren weggezogen, auch ich war geschieden. Aus dem Großauftrag
war ein Schadenersatzprozeß gegen die Stadt Bremervörde (GmbH) wegen Nichterfüllung des Vertrages geworden. So saß ich denn allein auf dem Hof und machte Pläne für die Zukunft: Wenn dieser
Prozeß durchgestanden ist, wollte ich eine lange Reise ausserhalb Europas machen.
1999 hatte ich zwar nach sechs Verhandlungen (8 Jahren!) den Prozeß gewonnen, dafür aber Haus und Hof drangesetzt, und lebte inzwischen in Berlin, wo ich mir
im Umland ein neues, kleineres Plätzchen suchen wollte.
Da ich in den Jahren zuvor mehrere Kontakte mit Indianern hatte (Sun Bear, Manitonquat, Archie Fire Lame Deer, Art Reade u.a.), war meine Entscheidung für die Reise auf die USA gefallen. Zwischendrin, 1995, bekam ich auf einer Party die Empfehlung für das Buch Blue Highways von William Least Heat-Moon (Suhrkamp, tb 1621).
Die Schilderung seiner Rundreise 1977, wie sie auch mir vorschwebte. Vielleicht mit dem Aufsuchen einiger seiner von ihm beschriebenen Plätze. Allerdings war mir klar, dass ich als Fremder auf
mehr Schwierigkeiten stoßen würde. Ich würde noch kleinere Landstraßen befahren wollen, die Route von Tag zu Tag planen.
Im Januar 2000 begann ich mit den Vorbereitungen. Da ich in den sechziger Jahren auf einer Werft in Hamburg Tischler gelernt hatte, war es für mich klar mit einem
Frachter über den Teich zu schippern. Im Gepäck hatte ich eine Trompete, die ich mir nach einem Traum kaufte: Ich stand in einer Wüste und folgte schließlich meinen Tönen über den Horizont in
das Himmelblau. Ist geschehen.
Der Titel des Tagebuchs MY FATHER'S EYES hat mehrere Gründe. Zum einem stammt er von der CD PILGRIM,
von Eric Clapton. Zum anderen hatte ich eine von meinem Vater geerbte *Leica M5 im Gepäck. Schon mit drei oder vier Jahren saß ich mit ihm in seiner Dunkelkammer um schwarz-weiß Abzüge zu entwickeln. Von ihm habe ich gelernt Photographieren (mit 2 Ph!) als inneren Vorgang zu betrachten. Und, wenn es ein Ziel der Reise geben sollte, dann Antworten auf die Frage, wie weit fallen innere und äußere Eindrücke zusammen? Bei Clapton heißt es in der letzten Strophe."... HE was within me".
Ich habe täglich fast eine Stunde Tagebuch geschrieben. Dies ist das Ergebnis. Redigiert habe ich kaum. Ungehobelte Sätze
sind daher zu entschuldigen. Aus meinen "Notes" sind noch Informationen über Land und Leute eingeflossen, die ich in öffentlichen Einrichtungen, Museen und an "Historical Markern" gefunden
habe. *** DTA
Meine Route durch 26 Staaten
und 28172 gefahrenen Kilometern
Mein Zuhause für 6 Monate:
Ein Chevrolet LUMINA, Baujahr 1992,
3,1 ltr., 140 HP, 3-Gang Automatic, FrontWD.
Kauf in Savannah: 3.000 $ = ø 3.240, - DM
am 19. Mai 2000.
KANSAS, County Butler, Dirt Road
1. Juni 2000
ARIZONA, Marble Canyon
28. Juni 2000
IDAHO, Grasmere, Population 6
21. Juli 2000
Alle Photos sind von Diapositiven eingescant.
Head: Atlantic Morning, 50° West, 30° Nord.
An Bord: LONDON SENATOR
Titel: East of Road 87, Hopi Reservation, AZ.
* Historische Hamburg Photos in schwarz-weiß aus den 50er Jahren
meines Vaters JOHN HOLLER finden sich auf der Website:
*** DTA Deutsches Tagebuch Archiv e.V. – Signatur 3417, 1