MOSE mit den zwei Tafeln
Jusepe de Ribera
1591 - 1652
Abbildung gemeinfrei nach WIKIPEDIA
HINWEISE:
1. Übergabe Gebote, mündlich >
1. Übergabe Steintafeln von Gott >
mit Gottes Schrift.
"Die Bundesurkunde"
2. Übergabe: Moses Steintafeln, mit
Gottes Schrift >
Im Buch 5, Deuteronium wird der alte Mose die zehn Gebote noch einmal wiederholen.
2 Tafeln mit 10 Geboten >
Gebote - Gesetze >
Aussen - Innen >
4. Gebot - Sabbat >
Hervorhebungen durch den Autor >
Auszug aus dem Buch: "Der Mensch als Abbild und Gleichnis Gottes". Seite 481
Ihre Dualität im Innen und Außen
An dieser Stelle wird wiederholt, dass mit dieser Abhandlung keine religiösen Ideen oder Ziele verfolgt werden. Betrachten Sie es als eine
Inspiration, sich eigene Gedanken über das zu machen, was in den offensichtlich verschlüsselten Texten der Tora/Genesis verborgen sein könnte.
Denken Sie sich "Eva's" Griff zur Frucht vom Baum der Erkenntnis als von Gott gewollt, dann können die Folgen nicht mehr als eine mora-lische Verdamnis erscheinen. Es besteht die Chance, das Bild des Mensch-Seins am Beginn der Texte der Tora/Genesis als ein ganz weltliches zu interpretieren.
Die Zehn Gebote sind ein sehr gutes Beispiel dafür, nach welchen in der Natur ablesbaren Kriterien, die Autoren der Tora, logische Zusammenhänge für die Darstellung eines Menschenbildes genutzt haben. Sie werden auch in den drei unterscheidbaren Übermittlungen der Gebote von schließlich zwei Tafeln mit 10 Geboten und der folgenden Textanalyse sichtbar werden. Darüber wurden schon zuvor – in den Kapiteln der Genesis – Behauptungen aufgestellt. Zwei Tafeln
mit 10 Geboten, sie zeigen ein bekanntes Bild von zwei Seiten einer Dualität: Innen und
Außen, wie unsere 2 Hände und 10 Finger.
Die 10 äußeren Gebote sind die an zweiter Stelle
(Exodus) auf Tafeln schriftlich fixierten Gebote und betreffen das Zusammenleben. Die inneren Gebote finden sich in der ersten mündlichen
Übermittlung von Gott, die Moses Volk nicht hören wollte, und die auch nirgendwo zitiert werden. Es sind Wendungen, die für uns persönlich, für die Entwick-lung unseres Selbst
von Bedeutung sind. Ihr Inhalt schimmert durch, wie der hinter einem Schleier entrückte Moses.
EXODUS und die 10 GEBOTE
Das Buch EXODUS (griechisch für "Auszug") folgt auf das Buch der Genesis. Die Israeliten waren nach dem Auszug aus Ägypten
unter der Führung von Mose am Berg Sinai angelangt. Dort kommt es, so wird es geschildert, zu mehreren Begegnungen zwischen Gott und Mose. Unklar bleibt, ob in Kapitel
20,1, Mose die Worte Gottes an sein Volk weiter-geben will, oder ob rückblickend, es direkt die Worte sind, die Gott zu Mose auf dem
Berg sprach. An dieser Stelle ist von keinen Tafeln die Rede, die übergeben werden. Es wäre eine mündliche Weitergabe! Ab Exodus
20,2 sind diese Gebote aber in ihrer klarsten Fassung, inklusive dem 4. Gebot, dem zum Sabbat abgedruckt. Es folgen viele sehr unterschiedliche
Rechts- und Kultvorschriften. von denen man sich fragen kann, ob sie dem hier vorgestellten Gott wirklich gefallen würden – oder ob er selbst sie als notwendig erachten
würde?
Die nächste Erwähnung - mit den "beiden Tafeln der Bundesurkunde, ... , auf die der Finger Gottes geschrieben hatte." findet sich in Ex. 31,18, als sie von Gott an Mose übergeben werden. Ab Exodus 32, 1 wird geschildert, wie das Volk das Bündnis bricht, indem es um das Goldene Kalb tanzt als Mose auf dem Berg weilt. Etwas später heisst es: Ex. 32, 15: "Mose kehrte um und stieg vom Berg hinab, die zwei Tafeln der Bundesurkunde in der Hand, die Tafeln, die auf beiden Seiten beschrieben waren. ... Ex. 32, 16: "Die Tafeln hatte Gott selbst gemacht, und die Schrift, die auf den Tafeln eingegraben war, war Gottes Schrift." In Ex. 32, 19: ... "Er [Mose] schleuderte die Tafeln fort und zerschmetterte sie am Fuß des Berges."
In Exodus 33, 7-23 erneuert Gott den Bund mit Mose und seinem Volk. Worauf in Ex. 34, 1-29 folgende Sequenz folgt: 34, 1: "Weiter sprach der Herr zu Mose: Hau dir zwei steinerne Tafeln zurecht wie die ersten! Ich werde darauf die Worte schreiben, die auf den ersten standen, die du zerschmettert hast." Welche Worte nun tatsächlich auf den Tafeln standen wissen wir nicht, obwohl es noch eine Erwähnung gibt: Ex. 34, 7-29: "Dann sprach der Herr zu Mose: Schreib diese Worte auf! Denn aufgrund dieser Worte schließe ich mit dir und Israel einen Bund. 28 ... Er schrieb die Worte des Bundes, die zehn Worte, auf Tafeln. 29 Als Mose vom Sinai herunterstieg, hatte er die beiden Tafeln der Bundesurkunde in der Hand."
INHALTE - DEUTUNG
2 TAFELN und 10 GEBOTE: Warum nicht eine Tafel mit 8 oder 12 Geboten, sind jeweils beide
Seiten oder ist nur eine beschriftet? Die Fragen darf man sich stellen. Doch welche Antworten "liegen auf der Hand"? Genau dort, an der physischen und psychischen
menschlichen Natur spiegeln sich diese Gesetzmässigkeiten. Schauen Sie auf ihre Hände, da haben Sie 2 Tafeln und 10 weisende
Finger. Wenn Sie nun ihre Hände wenden, dann sehen sie entweder eine Innen- oder eine Aussenseite. Ein Merkmal der schon bekannten Dualität. Hinter den 4 Seiten (auf
2 Tafeln) dürfen auch die 4 antiken Elemente Erde-Wasser-Feuer-Luft, wie in Genesis 1 beschrieben, vermutet werden.
GEBOTE oder GESETZE: Müssen wir einem Gebot nach einer aus-legungsfähigen Definition unbedingt Folge leisten? Wird eine Sanktion folgen? Das sieht bei Gesetzen doch eher anders aus, zumindest verbin-den wir bei deren Übertretung und folgender Ahndung eine wie immer geartete folgende Strafe. Diesen zwei ähnlichen "Vorschriften" können wir die bekannte Dualität von Innen und Außen zuweisen. Ein Gesetz (außen) sollte fixiert sein, ein Gebot (innen) bietet vielleicht Spielraum.
AUSSEN UND INNEN: Vergleicht man wie zuvor Gebote und Gesetze, führt ein Gesetz zur äusseren Anwendung, ein Gebot hängt möglicherweise von einer inneren Überzeugung ab. Dass, was wir als Gesetze lesen können, ist fixiert durch die Schriftform. Verstehen wir es aber als ein Gebot, wie eine innere Stimme die zu uns spricht, können wir es als eine Weisung erfahren.
Carla Randel hat die für den Menschen wichtigen Unterschiede zwischen den äusseren Zehn Geboten auf den zwei Steintafeln und die mündlich übergebene Version der inneren Zehn Weisungen durch nach-weisbare Quellen sichtbar gemacht. Es soll hier nur exemplarisch für das 6. Gebot nachvollzogen werden: "Du sollst nicht morden" würde als mündlich eingegebene innere Weisung lauten: "Töte, MORDE, das heißt, verschliesse oder unterdrücke nicht deine äußeren SINNE gegenüber deinen inneren Stimmen."
4. GEBOT, SABBAT: Die Verbindung der Zehn Gebote zum 7. Tag der bereits der Genesis 2, dem Sabbat zugeschrieben wird, erklärt sich aus dem Umstand, dass dieser Tag keinen Abend und keinen Morgen hat!
An diesem Tag ist schon die helle Taghälfte angebrochen (... sie hörten Gott gegen den Tagwind schreiten), der
von den Menschen, die ein entwickel-tes, helles Bewusstsein haben, auch bewusst begangen werden kann/soll. Die Innere Weisung dazu lautet und soll hier sichtbar werden:
Ex. 20, aus Vers 10: "... An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, ... und der Fremde,
der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat."
Carla Randel schreibt dazu: ... "Der Fremde ist das sogenannte Böse, das am siebten Tag zugunsten des Guten ruhen soll, denn das "Böse" wurde am vierten Tag (Element Feuer - verstandesmäßiges Bewusstsein) durch das selbstzentrierte Ich eines Menschen hervorgerufen. Die Befreiung der Seele von einer Beherrschung durch dieses Ich gilt als das "Gute", das am siebten Tag der Woche von Gott gesegnet und als heilig erklärt wird. Der Mensch des siebten Tages ist daher wie ein Buch, in dem das gesamte Urwissen (hebr. Daath) aller Wahrnehmungsmöglichkeiten aufgezeichnet ist. ..."
Siehe: Kabbala
Dort gibt es eine Übersicht die zeigt, welche Bezüge die Zehn Gebote für ein Gesamtsystem im Wesen des Menschen haben.
Sie sind ein Schlüssel für die zunächst unsichtbar bleibenden Schritte, die den lebendig gewordenen Menschen, die er durch seine selbst erweckte Bewusstheit erlangt hat, in dem er
von der reifen Frucht aß. Ab jetzt kann er den Weg zurück durch den Baum der Erkenntnis antreten. In dessen Krone erkennt er das lebendige Innere im Kern der Frucht, den Keim
für ein ewiges Leben. Biblisch auch der ewige Seelenfrieden.